Bilder vom traditionellen Motocross auf dem Eyller-Berg-Kurs Kamp-Lintfort

Das Int. ADAC Moto-Cross findet seit über fünf Jahrzehnten am 1. Mai auf dem Eyller-Berg-Kurs statt und ist mit bisher weit über einer halben Million Zuschauern die bedeutendste Motorsportveranstaltung am Niederrhein.

Vor über 20.000 Zuschauern ging es auf der alten Bahntrasse die steile Böschung mehrfach auf und ab und über künstlich angelegte Sprunghügel.

Eyller-Berg-Kurs – einzigartiger Charakter

Motocross-Rennen fanden in den 50er und 60er Jahren normalerweise auf Naturrennstrecken statt, die durch Wälder oder über Wiesenhügel führte.
Da es sich bei der brachliegenden Bahntrasse am Eyller Berg um ein ebenes Gelände mit einer steilen Böschung handelte, war es erforderlich, die Bahn teilweise in die Böschung zu bauen und eine Vielzahl künstlicher Hindernisse aus Erdreich anzulegen. So entstand durch die Gruppe um Paul Heiermann eine, in der damaligen Zeit, einzigartige Rennstrecke mit einem stadionähnlichen Charakter mit einer Länge von ca. 910 m. Die künstlich angelegten Sprunghügel sorgten für eine gute Show, die von den Zuschauerplätzen optimal beobachtet werden konnte.
Im Laufe der Jahre wurden die Motocross-Maschinen immer professioneller, so dass die Bahn stetig an neue Anforderungen durch Veränderungen von Kurven und Sprüngen angepasst wurde. Auch die Streckenlänge wuchs auf ca. 1650 Meter.
Schon zu dieser Zeit, als das Wort Umweltschutz noch nicht erfunden war, hat der Verein sich durch eine Einzäunung und Abschrankung des Geländes bemüht, das Befahren der Bahn während der übrigen Zeit des Jahres zu unterbinden, um die Anlieger vor dauernder Belästigung zu schützen.
Die letzte Umgestaltung der Traditionsstrecke erfolgte Anfang der 90er Jahre, wegen geänderter Vorschriften. Im Zuge dieser Maßnahme wurde auch die Zufahrt zum Startplatz mit einer großen Röhre versehen, die durch einen Sprunghügel führte, wodurch Fahrer, Helfer und Funktionäre gefahrlos den Innenraum der Rennstrecke auch während des Rennens erreichen können.
Den immer stärker werdenden Umweltanforderungen trug der Club Rechnung. Da das sandige, kahle Gelände der Rennstrecke mit seinen Wasserpfützen ein idealer Lebensraum für die in der "Roten Liste" aufgeführten Kreuzkröten war und heute noch ist, wurden die Schutzmaßnahmen verbessert. An den Zugängen wurden Barrikaden errichtet. Nach jedem Rennen werden an mehreren exponierten Stellen der Bahn Leitplanken montiert, um ein Befahren der Bahn mit Zwei- und Vierrädern zu unterbinden. Desweiteren schuf der Club auf Anregung der NABU-Gruppe um Otto Sartorius zwei Biotope innerhalb der Rennstrecke.

Absolutes Teamwork ist angesagt, um die dreirädrigen Vehikel in der Balance zu halten und das bei vollem Speed. Hier demonstiert im DM-Rennen 2016 am Eyller Berg #7 Marvin van Luchene/Harals Kurnieks (BEL/LET), #56 Remo Inderbitzin/Stefan Forster (SUI/GER) und #86 Marcel Faustmann/Andreas Haller (GER/SUI).